Sonntag, 6. April 2014

Akteure im Rennsport

In einigen Ländern, zum Beispiel in England, Irland und Australien, hat sich der Rennsport zu einem wichtigen Industriezweig entwickelt. Allein mit den Wetten werden jährlich Milliarden umgesetzt. Der Rennsport schafft deshalb wichtige Arbeitsplätze, die direkt oder indirekt von der „Racing Industrie“ abhängig sind. In allen Ländern sind die Strukturen des Rennsportes praktisch identisch, auch wenn der Sport eher als teures Hobby denn als Lebensunterhalt betrieben wird. Mit dem Rennpferdebesitzer steht und fällt die Auftragslage für die restlichen Akteure im Rennsport. Der Eigentümer eines Rennpferdes kann eine Einzelperson, eine Besitzergemeinschaft, ein Unternehmen, Club oder eine andere Geschäftsverbindung sein. Dieser Erwirbt sein Rennpferd selbst oder über einen „Agenten“ direkt vom Züchter, einem anderen Besitzer oder an einer Auktion. Meistens trainieren sie ihre Pferde für den Einsatz im Sport nicht selbst, sondern überlassen diese Aufgabe einem erfahrenen Rennpferdetrainer. Es gibt aber auch die Möglichkeit, ein Rennpferd mit einer Besitzer-Trainerlizenz selbst zu trainieren. Dies setzt jedoch grosses Wissen und Erfahrung im Rennpferdetraining voraus.
Die Aufgabe des Rennpferde-Trainers bestehen darin, die ihm anvertrauten Pferde zu trainieren und auf die Rennen vorzubereiten. Dabei beachtet er das Temperament und die körperliche Entwicklung der Pferde gleichermaßen, um das Training optimal zu gestalten. Die Planung der Einsätze an den Rennen obliegt ebenfalls dem Trainer. Geläuf, Streckenlänge, Gewicht, mögliche Gegner, Jockey etc. muss er dabei abschätzen können, um seine Pferde erfolgsversprechend einzusetzen. Einem Rennpferdetrainer obliegt zudem die Leitung des Trainingsbetriebes mitsamt der Führung der Trainingsreiter und Stallmitarbeiter.
Der Berufsalltag des Jockeys beinhaltet zum einen das Trainieren der Pferde auf der Bahn nach den Anweisungen des Trainers und die Stallarbeit. Das Training beginnt meist früh am Morgen und dauert, je nach Anzahl Lots (Trainingseinheit) bis zum Mittag. Er verfügt über eine gute körperliche Fitness und hält sein Gewicht so tief wie möglich, optimal bei 50Kg. Auch mental sind Voraussetzungen wie Durchhaltewillen, Mut, Einfühlungsvermögen, Konsequenz und natürlich ein gewisses Mass an Talent unumgänglich.
An den Renntagen reitet der Jockey das ihm für das Rennen zugeteilte Pferd. Die Renntaktik wird vorgängig mit dem Trainer besprochen. Nimmt er an keiner Prüfung teil, macht er die gemeldeten Rennpferde für das Rennen bereit, führt das Pferd warm und stellt es im Führring den Zuschauern vor. Nach dem Rennen führt er das Pferd zum ausschritten und macht es Stallfertig.
Gezüchtet werden Rennpferde von erfahrenen Vollblut-Züchtern. Dabei schaffen Sie die besten Blutverbindungen der zur Verfügung stehenden Pferde, mit der Hoffnung, einen neuen Champion aufziehen zu können. Das erste Lebensjahr verbringt das Fohlen beim Züchter auf der Weide in Gesellschaft mit anderen Fohlen und erwachsenen Pferden. Danach wird es meist an einer Auktion an den Höchstbietenden verkauft. Ab diesem Zeitpunkt beginnt für Rennpferde bereits „der Ernst des Lebens“. Spätentwickler gehen nochmals auf die Weide.

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