Der Rennsport ist in Sachen Ausrüstung durchaus mit der Formel 1 vergleichbar. Alles, was in der Forschung für die Rennen ausgetüftelt wird, kommt später auch dem Breitensport zugute. Ein Beispiel hierfür ist der Reithelm, der zunächst nur in den Rennen zum Schutz des Jockeys eingesetzt wurde. Heute ist der Helm nicht mehr aus dem Pferdesport wegzudenken.
Die Entwicklung des Sattels begann mit der Verwendung einer Decke und eines Gurtes, um diese zu befestigen. Die Skythen und Sarmarten waren hauptsächlich an der Erfindung des Sattels beteiligt, den man heute verwendet. Diese besaßen jedoch noch keine Steigbügel, die erst etwa im 5.Jh. v. Chr. von den Mongolen entdeckt wurden. Die Entwicklung des heutigen Rennsattels hängt stark mit der des Rennstils zusammen, der sich im Laufe der Zeit komplett veränderte. Im alten Rom bestritten die Reiter die Rennen noch auf dem blanken Pferderücken. In den Anfängen der geordneten Rennen, also im 17. Jahrhundert, sass man aufrecht und mit sehr langen Bügeln in einem verhältnismäßig schweren Sattel. Mit der Zeit wurden die Steigbügel kürzer geschnallt und der Jockey lehnte sich nach vorn, um den Luftwiderstand zu verringern. Ab 1930 entwickelten die Amerikaner den modernen Rennstil, bei dem der Jockey in sehr kurzen Bügeln steht und sich nach vorne beugt. So hält man den Luftwiderstand so gering wie möglich und belastet das Pferd in seiner Bewegung minimal. Mit der Veränderung des Sitzes wurden auch die Sättel entsprechend angepasst. Beim modernen Rennsattel sind die Sattelblätter stark nach vorne gezogen, damit die stark angewinkelten Beine angelegt werden können, Sie Sitzfläche ist flach um das Pferd ebenfalls nicht zu stören. Zudem sind die Rennsättel extrem leicht und aus Leder, Plastik oder Glasfaser hergestellt. Die Bügel sind aus Aluminium, womit der leichteste Rennsattel nur gerade 250 Gramm wiegt.
Geführt und geritten werden Rennpferde häufig mit Gebiss. Sowohl Zaum als auch Trense sind darauf ausgelegt, das Pferd nicht in seiner Atmung zu stören. Deshalb findet man an den meisten Rennzäumen weder Nasenband noch Sperrriemen. Die Zügel sind aus Gummi und werden als „Brücke“ geführt, um eine möglichst gleichmässige Einwirkung zu erzielen. Je kürzer der Zügel, desto schneller das Tempo.
Der Einsatz der Gerte ist in den Rennen streng reglementiert. Sie dient dazu, das Rennpferd während des Laufs zu motivieren, weshalb mit die Gerte auf Halshöhe auf- und abgewedelt wird. Während eines Rennens darf das Pferd maximal drei Mal mit der Gerte auf der Kruppe touchiert werden. Der Dress des Jockeys ist in erster Linie dazu gedacht, das Pferd im Feld wieder zu erkennen. Die Rennfarben bestimmt der Besitzer, wobei jeder Dress individuell sein muss. Rennhosen sind, wie das Oberteil, aus sehr dünnem Stoff, um auch da am Gewicht zu sparen. Die Stiefel sind aus leichtem Leder oder Gummi und kürzer als konventionelle Reitstiefel.
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